Welt als Gabe
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Jerusalem ist durch das Bekenntnis zur Menschwerdung des Logos in einzigartiger Weise Ursprungsort der wohl umfassendsten Zentralperspektive auf Welt, Mensch und Gott. Zugleich ist diese Stadt durch die Geschichte hindurch immer aber auch Inbegriff einer Zersplitterung dieser Zentralperspektive gewesen. So prekär diese Einsicht ist, so bedeutsam ist sie für die Theologie. Denn sie nötigt den Theologen, das Heterogene und Fremde, seinem eigenen Bekenntnis Nicht-Synthetisierbare zu respektieren, ohne doch von der Hoffnung zu lassen, im Anderen könne das Eigenste aufleuchten: Christus, und im Eigenen das Fremde, Verfemte des in Christus offenbar gewordenen Gottes. Um diesen Zusammenhängen näher auf den Grund zu gehen, legt sich eine Form des Denkens nahe, die sich der Phänomenologie verpflichtet weiß und sich deshalb um die Kunst hermeneutischer Vermittlung zwischen den verschiedenen Kulturen und Traditionen, philosophischen wie theologischen Denkstilen bemüht. In drei großen Angängen (Gebet – Offenbarung – Biographie) soll hier eine solche Art existentieller Grenzgängerschaft erprobt werden.