Entscheidungsunterstützung für die Drehplanung bei Film- und Fernsehproduktionen
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Die Drehplanung ist sowohl in der Vorbereitungsphase als auch während des Drehs ein wesentlicher Bestandteil der Filmproduktion. Der Drehplan als Ergebnis dieses Prozesses beschreibt, wann welche Szenen mit welchen Schauspielern an welchen Drehorten aufgenommen werden. Sobald der initiale Drehplan erstellt ist, werden Produktionsvorbereitungen wie der Abschluss von Verträgen und Versicherungen durchgeführt. Anschließend kann die Phase des Drehs beginnen. Wurde der Dreh erfolgreich durchgeführt, beginnt die Phase der Postproduktion und der Abschluss des Projektes. Hierzu zählen beispielsweise der Schnitt des Films und die Fertigstellung einer Endabrechnung. Die einzelnen Phasen einer Filmproduktion mit einem Schwerpunkt auf der Drehplanung werden in Dress (2002), Sehr (1998) und Singleton (1991) beschrieben. Die Erstellung des Drehplans ist ein mehrstufiger Prozess. Zunächst werden anhand des Drehbuchs Auszüge angefertigt. Die einzelnen Auszüge sind Szenen bzw. Einstellungen, die in einem weiteren Schritt als atomare – d. h. nicht weiter zerlegbare – Aktivitäten geplant werden. Die zu planenden Einheiten werden Stäbchen genannt. Sie beinhalten alle aus dem dazugehörigen Drehbuchteil abgeleiteten Eigenschaften und Ressourcen. Der Begriff Stäbchen wird verwendet, da die zu planenden Einheiten bei der manuellen Planung oft auf Stäbchen aus Papier ausgedruckt werden. Diese Stäbchen werden dann per Hand in eine Drehreihenfolge gebracht, so dass letztlich ein Drehplan entsteht. Bei der Planung müssen sowohl künstlerische als auch organisatorische, technische und finanzielle Restriktionen und Ziele berücksichtigt werden. Um einen unter den Aspekten aller Beteiligten durchführbaren und guten Drehplan zu erhalten, müssen die verschiedenen Ansprüche vereint werden. Dazu ist es oftmals notwendig, Änderungen am Drehbuch, in der Besetzung oder der Drehortauswahl vorzunehmen.