Weiterleben - Weitergeben
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Vor sechzig Jahren war es unvorstellbar, dass nach dem Zweiten Weltkrieg und der Vernichtung des europäischen Judentums durch die Nationalsozialisten wieder Juden in Deutschland leben würden. Und doch sollte alles anders werden: Aus einer kleinen Schar von entwurzelten und überlebenden Juden entstand eine jüdische Gemeinschaft, die nunmehr zu einer der größten in Europa geworden ist. Das sich vorsichtig Einlassen auf die deutsche Gesellschaft, ihre Spielregeln und ihre Institutionen ging einher mit der Gründung jüdischer Gemeinden und Synagogen. Mit der Zuwanderung der Juden aus der ehemaligen Sowjetunion hat die jüdische Gemeinschaft in den vergangenen Jahren quantitativ deutlich zugenommen und an Bedeutung innerhalb der deutschen Gesellschaft gewonnen. Der hier vorliegende Bildband hat sich die Aufgabe gestellt, Alltag und Alltägliches von in Deutschland lebenden Juden unterschiedlicher Generationen, religiöser Orientierungen oder Herkunftsländer zu präsentieren und zu thematisieren. Bilder aus vielfältigen lebensweltlichen Situationen vermögen einerseits Einblicke in das »Profane« und das »Heilige« im Judentum zu geben, zugleich sollen sie neugierig machen und dazu animieren, Grenzen zu überschreiten – im Sinne des Wunsches nach gegenseitigem Verstehen und wechselseitiger Verständigung.