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Anthropologische Aufbrüche

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Der Mensch ist ein Gegenstand des Nachdenkens gewesen, solange es das Nachdenken gibt, in Religion und Theologie, in der Philosophie, in der Politik, der Gesellschaft und im Alltag. Aber kaum eine Zeit war in der Lage, Grenzen des Menschseins, vermeintliche körperliche und psychische Unveränderlichkeiten und Bedingtheiten so zu verändern, wie wir das heute tun können. Die Ent-Deckung der »Menschensicht« des Alten Testaments, seines expliziten Nachdenkens und seiner unausgesprochenen Annahmen über den Menschen, eröffnen in zweierlei Hinsicht Erkenntnismöglichkeiten: Zum einen gehört das Alte Testament unbestritten zu dem religiösen und kulturellen Erbe, das uns mehr bestimmt, als vielen geläufig ist. Wer sich in unserer Gegenwart über den Menschen orientieren will, muss das eigene Herkommen verstehen und die Tradition begreifen, um verantwortlich mit ihr umzugehen. Zum anderen führt die Erkenntnis des zeitlich Vergangenen und damit unweigerlich auch Fremden dazu, das eigene Selbstverständnis zu hinterfragen. Der durch diesen Dialog über die Zeiten hinweg gewonnene Freiraum eröffnet neue Denkräume, schafft Offenheiten, um auch aktuelle Fragestellungen neu begreifen zu können. Beides gilt für die jüdisch-christliche Tradition wie auch für die dadurch bestimmte Kultur. Die Aufsätze des vorliegenden Sammelbandes wollen diesem Anliegen dienen und bieten verschiedene thematische und methodische Zugänge zu folgenden alttestamentlich-anthropologischen Forschungs- und Themenfeldern: Konzepte Historischer Anthropologie; Anthropologische Begriffe, Mensch und Körper im Alten Testament, Anthropologische Positionen im Alten Testament; Anstöße alttestamentlicher Anthropologie für gegenwärtige Theologie und Philosophie; Emotionen sowie Sinne des Menschen.

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2009

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