Kirche für die Welt
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Karl Barths Theologie wird noch immer so verstanden, als beinhalte sie einen Bruch mit der Moderne. Annelore Siller zeigt, dass Barth keineswegs grundsätzlich den Bedingungen der Moderne den Rücken zugewandt hat, sondern ihren verhängnisvollen Auswirkungen gezielt Einhalt gebieten wollte. Im dritten Teil der Versöhnungslehre seines Hauptwerkes, der Kirchlichen Dogmatik, weist Barth im Rahmen seiner Lehre vom prophetischen Amt Jesu Christi einer dezidiert 'modernen' Theologie den Weg. Ausgehend von der lebendigen Gegenwart Jesu Christi hier und heute zeigt er, wie Kirche und Theologie sich unter säkularen Bedingungen selbst verstehen und ihren Weg gehen können. In dieser Perspektive ist nicht die empirische Wirklichkeit der Kirche massgebend für das, was die Kirche in Zukunft ist und sein kann, sondern die Frage, ob sie der Gegenwart Jesu Christi Raum gibt und für die Menschen ausserhalb der Kirche da ist.