Das Tetragramm als Sprachfigur
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Nicht nur Theologen attestieren Sprache Transzendentalität und Offenbarungspotential. Auch philosophische Entwürfe argumentieren für eine „Sprache der Sprache“ (W. Benjamin), ein Sagen im Gesagten (E. Lévinas) oder einen Überschuss, dem zufolge jeder Sprechakt ein Antwortgeben ist (B. Waldenfels). Den philosophischen und linguistischen Diskurs zu Name und Wort aufgreifend, stellt Nadine Schmahl dar, wie das Offenbarungspotential von Sprache im Namen gründet, genauer im hebräischen Gottesnamen, dem Tetragramm. Grundtext für ihre Überlegungen ist Franz Rosenzweigs letzter Aufsatz „Der Ewige. Mendelssohn und der Gottesname“, der vor dem Hintergrund von Rosenzweigs Gesamtwerk einer bislang fehlenden gründlichen Lektüre unterzogen wird. Die paradoxale Sprachfigur des Tetragramms erweist sich dabei als Schnittstelle des Vollzugs von Offenbarung und Übersetzung, Rosenzweigs beiden großen Themen.