Was ist Pietismus
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Gottreich Ehrenhold Hartog (1738-1816) war in der Zeit des Übergangs vom Pietismus des 18. Jahrhunderts zur Erweckungsbewegung des 19. Jahrhunderts Pfarrer im westfälischen Herford (1769-1814). In seiner Theologie und pastoralen Tätigkeit verbanden sich lutherisch geprägte Lehre, pietistische Frömmigkeit und ein ausgeprägter Sinn für die praktische Lebensbewältigung in der Orientierung am biblischen Wort. So stellt sein hoch gebildeter Freund, Pastor Karl Weihe (1752-1829), ihn als engagierten Seelsorger und erfolgreichen Prediger dar, beschreibt seinen Umgang mit den Menschen und schildert den Lebensstil eines Stadtpfarrers um 1800, der „wohl oft als Pietist bezeichnet worden“ ist. Damit die Leser sich darüber ein Urteil bilden können, stellt Weihe seiner „Lebensbeschreibung und Charakterschilderung“ Hartogs sieben Kapitel „über Pietismus“ voran. Darin entwickelt er einen sehr weit gefassten Pietismusbegriff, in dem allerdings auch alle Elemente des „klassischen“ Pietismus erkennbar werden. – Diese Ausgabe bietet einen kommentierten Text zu einem spannenden Abschnitt westfälischer Kirchengeschichte aus der Erweckungszeit.