Wirkungsunsicherheiten in der Geothermiebohrung: der Fall Staufen
Autoren
Mehr zum Buch
AuszugVorwort Die Nutzung von Geothermie ist angesichts des Klimaschutzes von hoher Bedeutung für die Umwelt. Daher ist es erfreulich, dass insoweit zahlreiche Initiativen ergriffen wurden. Allerdings ereignete sich nunmehr in der Stadt Staufen ein ungewöhnlicher Vorgang: Im Gefolge einer Geothermiebohrung drang Wasser in eine Bodenschicht ein, die dieses aufnahm und dadurch zu Bodenhebungen führte, die erhebliche Risse in Gebäuden verursachten. Es ist allerdings nicht abschließend geklärt, ob diese Hebung des Bodens auf die Geothermiebohrung zurückzuführen sind. Umso mehr stellt sich die Frage der rechtlichen Verantwortung. Welche Verkehrssicherungspflichten bestehen bei Geothermiebohrungen? Ist Bergrecht einschlägig? Welche Aussagen sind ihm zu entnehmen? Können Folgerungen aus parallelen Konstellationen gezogen werden, so beim Grundwasseranstieg im Bergbau? Welche geologischen Aussagen können getroffen werden? Welche Vorgaben macht das Wasserrecht? Zudem stellt sich die Frage der praktischen Probleme, wenn Geothermievorhaben geplant werden. Diese sind nicht zuletzt bei der Auftragsvergabe zu berücksichtigen. Diese Fragen sind Gegenstand des diesjährigen Aachener Altlasten- und Bergschadenkundlichen Kolloquiums. Dieses findet in diesem Jahr unter der Schirmherrschaft von HumTec statt, einem Teil der Exzellenzinitiative, durch den der Bereich „Law & Technology“ erforscht wird. Wie immer sind Wissenschaftler und Praktiker unterschiedlicher Disziplinen zusammen gekommen, um gemeinsam die Problematik zu erarbeiten und Lösungen zu finden.