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Erhöhung der Planungsproduktivität am Beispiel der Auftragsabwicklung im Werkzeugbau

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Der europäische Werkzeugbau steht durch hohe Überkapazitäten seit einigen Jahren massiv unter Druck. Nur mit einem gezielten Einsatz des Know-hows in der Gestaltung und Herstellung von Werkzeugen ist es dem Werkzeugbau in Hochlohnländern möglich, mit den Werkzeugen einen hohen Kundennutzen sicherzustellen um damit höhere Preise zu rechtfertigen. Die indirekten Planungstätigkeiten in der Auftragsabwicklung im Werkzeugbau erfolgen häufig mit einem deutlich höheren Anteil an Improvisation als in der Serienproduktion. Somit wird im Projektmanagement und in der Arbeitsplanung zwar mit hohem Aufwand geplant, allerdings nicht immer an den richtigen Stellen, meist ohne Berücksichtigung möglicher Unsicherheiten der Unikatfertigung und daher auch nicht immer umsetzbar. Daher wird anschließend häufig in der Werkzeugfertigung umgeplant, oder die Werkzeuge werden ohne Berücksichtigung der Planung gefertigt. Eine nicht zufrieden stellende Planung lässt sich insbesondere darauf zurückführen, dass der Zusammenhang zwischen Genauigkeit und Vollständigkeit einerseits und Umsetzbarkeit andererseits nicht bekannt ist sowie der Nutzen der unterschiedlichen Planungstätigkeiten nicht systematisch bewertet werden kann. Notwendig ist statt einer deterministischen Planung ein Management im Sinne einer Abstimmung des Übergangs zwischen Planung und Steuerung. Durch die Ermöglichung einer sinnvollen funktionierenden Planung muss es Ziel sein, den Glauben an die Planung zurückzugewinnen, ohne dass von einer deterministischen vollständigen Umsetzung aller Planungsaspekte ausgegangen werden kann. Eine wesentliche Frage ist hierbei, an welchen Stellen im Prozess welcher Aufwand für Planungsaufgaben getrieben werden sollte, um das Verhältnis von Planungsaufwand und Planungsnutzen zu optimieren, und an welchen Stellen stattdessen Improvisation in Kauf genommen werden sollte. Hierfür ist es notwendig, den Nutzen von Planungstätigkeiten zu bewerten. Hierfür entwickelt die vorliegende Arbeit eine Methodik zur Festlegung des Umfangs und der Allokation von Planungsaufwand. Dabei wird bewertet, wie Planungsaufwand bestmöglich auf verschiedene Planungsaufgaben zu verteilen ist und an welchen Stellen innerhalb der Auftragsabwicklung im Werkzeugbau wie detailliert geplant werden soll. Die Anwendung der Methodik anhand von realen Fallbeispielen verdeutlicht schließlich die Möglichkeiten der Anwendung. Somit wird nachgewiesen, dass die Methodik in unterschiedlichen Werkzeugbaubetrieben zur Erhöhung der Planungsproduktivität in der Auftragsabwicklung genutzt werden kann.

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2010

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