Keine billige Gnade
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Der evangelische Pfarrer Siegfried Theodor Arndt (1915–1997) machte den Dialog zwischen Juden und Christen zu seiner Lebensaufgabe. Das war keineswegs selbstverständlich, denn als Jugendlicher hatte er sich noch vor 1933 aus Überzeugung den Nationalsozialisten angeschlossen. Aber anders als viele Deutsche seiner Generation bekannte er sich zu seiner Mitschuld, wollte Verantwortung übernehmen, Sühne leisten und aufklären. Ab 1971 leitete er in Leipzig die 'Arbeitsgemeinschaft Kirche und Judentum', die eine lange judenmissionarische Vorgeschichte hatte. Unter Arndt verschwanden die letzten Relikte missionarischer Bestrebungen. Er gewann das Vertrauen der jüdischen Gemeinde, die zum Mitveranstalter vielfältiger, weithin beachteter Aktivitäten wurde. Exemplarisch zeigt das Leipziger Beispiel die Besonderheiten des christlich-jüdischen Gesprächs in der DDR. Der vorliegende Band ist das Ergebnis zahlreicher Gespräche mit Siegfried Theodor Arndt und enthält auch dessen unvollendete Lebenserinnerungen, die er wenige Jahre vor seinem Tod gemeinsam mit der Autorin konzipierte.