Zur Bedeutung der Zahl Sieben
Autoren
Mehr zum Buch
Behandelt wird die Zahl Sieben in Flüchen und Strafen bei Tex-ten mit einer Siebenerstruktur in Verbindung mit der Thematisierung eines möglichen Vertrags- bzw. Bundesbruches bei altorientalischen Vertragsabschlüssen im nordwestsemitischen Bereich. Die Arbeit setzt mit einem Dokument des Alten Syriens ein, den in aramäischer Sprache verfassten Vertragstexten von Sefire aus der Mitte des 8. Jh. v. Chr. Der wesentliche Gesichtspunkt aus der Analyse der Sefire-Inschriften ist der Umstand, dass die Siebenzahl im Zusammenhang mit Strafen bei Vertragsbruch steht. Wie der Fortgang der Arbeit zeigt, spielt die Siebenzahl in den alttestamentlichen Texten Dtn 28 und Lev 26, die die Strafen im Falle des Bundesbruchs vorsehen, eine erhebliche Rolle. Dies betrifft zum einen den Aufbau der Texte, zum anderen auch das explizite Vorkommen der Siebenzahl in Lev 26. In Dtn 28 und Lev 26 werden überzeugend Textstrukturen, zumeist Aufzählungen, nachgewiesen, die sich an der Siebenzahl orientieren. Daneben treten lexikalische und strukturelle Parallelen zu nordsyrischen Texten auf, vor allem aus Sefire, aber auch Tell Fekherije und Bukan. Dies trifft auch für das Amosbuch zu. In den Fremdvölkersprüchen handelt es sich um sieben Sprüche - der geneigte Bibelleser hingegen erkennt jedoch deren acht. Den Völkerstrophen entspricht der sich an der Siebenzahl orientierende Israelspruch.