"I shall feed them with good pasture" (Ezek 34:14)
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Das Hirtenmotiv spielt im Alten Orient eine bedeutende Rolle. Für die altorientalische Königsideologie gilt ein Herrscher als „Hirte der Menschen“. Auch das Alte Testament kennt diesen Sprachgebrauch, verwendet ihn aber in auffälliger Brechung: Die Könige und Führer Israels werden zwar als Hirten angeredet, doch zugleich in aller Schärfe auf ihr Fehlverhalten verwiesen und dem Gerichtshandeln Gottes unterstellt. Die vorliegende Monographie macht es sich zur Aufgabe, das umfängliche Hirtenkapitel Ez 34 neu in den Blick zu nehmen, es aus seinem zeitgeschichtlichen und literarischen Kontext heraus zu deuten und in seiner Relevanz über die Entstehungszeit hinaus zu erschließen. Dabei zeigt sich: Was Ezechiel seiner Zeit zu sagen hat, lässt sich nicht als überholt abtun. Es ist von überraschender, heilsam-beunruhigender Aktualität.