Wärme und wärmeinduzierte Effekte in Reibmaterialien
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Steigende Fahrleistungen, kürzer werdende Produktzyklen und ein erhöhtes Bewusstsein für Komforteigenschaften machen die Entwicklung robuster Bremssysteme für Straßenfahrzeuge immer anspruchsvoller. Ein zentrales Bauteil zur Gewährleistung von Sicherheit und Standfestigkeit, das zugleich über die bestmögliche Au?ösung auftretender Zielkon? ikte entscheidet, ist der Reibbelag. Dieser besteht bei den meisten Fahrzeugen aus einem organisch gebundenen, heterogenen Kompositwerkstoff. Diese Arbeit widmet sich speziell dem Temperaturfeld in Reibmaterialien, das eine entscheidende Rolle bei einer Vielzahl reibbedingter Phänomene spielt. Grundlage für detaillierte Berechnungen ist eine Diskretisierung des Reibmaterials in ein Netz von Zellen, das eine numerische Lösung der Differentialgleichung der Wärmeleitung ermöglicht. Es wird aufgezeigt, wie heterogene Materialmischungen aus Partikeln unterschiedlicher Größe geeignet modelliert werden können, sodass reproduzierbare Simulationsergebnisse erzielt werden, auf Basis derer ein Vergleich von Rezepturvarianten vorgenommen werden kann. Hierauf aufbauend wird ein vollständiges Modell entwickelt, das auch die thermische Wechselwirkung mit der Bremsscheibe einschließt Im Rahmen von Fallstudien erfolgt eine dreidimensionale Berechnung des Temperaturfeldes im Reibmaterial als Folge typischer Bremsvorgänge. Darüber hinaus werden verschiedene Erweiterungen des Modells gezeigt, mit denen ausgewählte wärmeinduzierte Effekte ortsaufgelöst berechnet werden können. Dem Materialentwickler steht hiermit ein umfassendes Werkzeug zur Verfügung, das im Hinblick auf viele weitere Fragestellungen leicht erweitert werden kann und eine vollständige thermische Beschreibung beliebiger Materialvarianten ermöglicht.