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Die Zehn Worte vom Sinai

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Das Zehnwort vom Sinai hebt sich von der übrigen Tora ab. Neben der Weihnachtsgeschichte aus Lukas 2 ist es wohl der bekannteste Text der christlichen Bibel. Die Frage, was die Besonderheit des Dekalogs ausmacht oder wie er zu dieser herausragenden Bedeutung kam, wird angesichts seiner Berühmtheit jedoch selten gestellt. Da der Dekalog das einzige Gesetz ist, welches vom Christentum aus der Tora übernommen und als verbindlich erklärt wurde, ist diese Frage aber nicht nur berechtigt, sondern auch notwendig. Mit der vorliegenden Untersuchung der Rezeption des Zehnworts in der rabbinischen Literatur nähert sich Ursula Peter-Spörndli dem Gegenstand aus einer anderen Perspektive: Sie untersucht die Wirkungsgeschichte des biblischen Dekalogs (Exodus 20, 2-17; Deuteronomium5,6-21) in der spätantiken rabbinischen Literatur., d. h. im Zeitrahmen des 1. bis ca. 6. nachchristlichen Jahrhunderts. Ihre zentrale Fragestellung richtet sich einerseits auf die Art und Weise der rabbinischen Thematisierung der Zehn Gebote und andererseits auf deren Bedeutung und Stellung innerhalb des Gesetzes. Dabei steht das Zehnwort als Ganzes im Fokus und nicht die einzelnen Gebote. Der erste Teil der Arbeit bietet einen Überblick über die bibelwissenschaftliche Forschung zum Dekalogtext, deren Ansatzpunkte und Fragen an den Text. Anschliessend werden nichtrabbinische Quellen des Frühjudentums wie die Samaritaner, das hellenistische Judentum und das frühe Christentum auf ihren Bezug zum Zehnwort hin untersucht. Die unterschiedlichen und oft kaum vergleichbaren Auseinandersetzungen mit dem Dekalogtext sollen den Blick für die Besonderheiten der rabbinischen Interpretation schärfen. Im Zentrum der Arbeit steht der zweite Teil über die rabbinische Auseinandersetzung mit dem Zehnwort. Über hundert rabbinische Texte aus verschiedenen Jahrhunderten, die entweder das Stichwort „zehn Worte“ enthalten oder einen Kommentar zu den entsprechenden Texten in Ex 20 und Dtn 5 darstellen, werden befragt, analysiert und in Beziehung zueinander gestellt. Die Resultate der Untersuchung sind überraschend und einsichtig zugleich. Die Sonderstellung, die der Dekalog auch im rabbinischen Judentum einnimmt, beruht offensichtlich auf anderen Grundlagen als das christlich-traditionelle Verständnis vom Zehnwort. Ursula Peter- Spörndli liefert mit ihrer sorgfältigen und engagierten Studie eine solide Basis zur Dekalog-Diskussion im aktuellen jüdisch- christlichen Gespräch.

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ISBN
9783863863371

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2012

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