Russlanddeutsche Migration und evangelische Kirchen
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Infolge von Glasnost und Perestroika und verstärkt nach der Auflösung der Sowjetunion wanderten in den beiden letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts Millionen von »Russlanddeutschen« in das Land ihrer Urahnen zurück. Sie brachten eine Lebens- und Glaubenskultur mit, die die Mehrheit der »Einheimischen« als Herausforderung empfanden. Den »westlich« geprägten Gemeinden und Kirchen in Deutschland gelang die Integration nur teilweise. Die Gründung separater Migrantengemeinden schuf Glaubensgemeinschaften, die nur bedingt kompatibel mit der Ökumene in Deutschland sind. Lothar Weiß bietet einen Überblick über die Geschichte der russlanddeutschen Siedler und ihrer Rücksiedlung nach Deutschland. Er gibt Einblicke in die sozialen Lebensbedingungen der sogenannten »(Spät)Aussiedler« und in erfolgreiche politische Integrationsarbeit. Am Beispiel verschiedener freikirchlicher Gemeinden wird die gemeinsame und unterschiedliche Glaubenstradition der Russlanddeutschen verständlich. Alle, die sich in Kirche und Politik heute und künftig mit Integrationsfragen beschäftigen, werden von den geschilderten ökumenischen Lernprozessen und schwierigen Problemstellungen profitieren können.