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Luisa de Carvajal y Mendoza (1566 - 1614) und ihre „Gesellschaft Mariens“

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Das Semireligiosentum, das frühneuzeitlich als „welt-geistlicher“ und mitunter sogar „klerikaler“ Stand bezeichnet wurde, hat eine Tradition, die in die Ursprünge des Christentums zurückzuverfolgen ist. Kirchenrechtlich handelt es sich bei diesem „mittleren Weg zwischen Kloster und Welt“ um eine Grauzone, da das Konzil von Trient (1545-1563) die strikte Klausur für religiöse Frauengemeinschaften vorgeschrieben hatte. Dies hemmte jedoch keineswegs das Selbstbewusstsein von Frauen in ihrer Beteiligung an religiösen Umbruchsprozessen. Sie engagierten sich in Seelsorge, Caritas und Mädchenbildung. Eine bisher unentdeckte Protagonistin der spanischen Spielart dieses Semireligiosentums, der Beatas, ist Luisa de Carvajal y Mendoza (1566-1614). Sie war eine semireligios lebende Frau, die sich aktiv in die reformerischen und auch gegenreformatorischen Glaubenskämpfe einbringen wollte und dazu als jesuitische Missionarin nach England ging. Hier gründete sie ihre „Gesellschaft Mariens“ und wirkte seelsorglich und karitativ im katholischen Untergrund. Vor allem die Spiritualität und Theologie dieser Frau spiegeln durch „welt-geistliche“ Akzentsetzungen in exemplarischer Weise das Innovationspotenzial semireligioser Frauengemeinschaften. Luisa de Carvajal hatte durch ihre Lebensweise Anteil an der Verbreitung katholisch-konfessioneller und spiritueller Literatur und trug massgeblich zur Verbreitung einer „welt-geistlichen“ Spiritualität bei, die zukunftsweisend dem Frauenapostolat den Weg ebnete. Die Analyse wird ergänzt durch eine spanisch-deutsche Quellenedition verschiedener Schriften Luisa de Carvajals.

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Luisa de Carvajal y Mendoza (1566 - 1614) und ihre „Gesellschaft Mariens“, Michaela Bill Mrziglod

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2014
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