Das religionspädagogische Potenzial populärer Spielfilme für den spezifisch ostdeutschen Kontext
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Pädagogisch war die kulturelle Verwandlung des sozialistischen Ostens Deutschlands in einen Teil des freiheitlichen Westens eine immense Hausforderung: Theologie im Kino, Religion im Schulunterricht, Atheismus im Alltag – unterschiedlichste Perspektiven fügen sich zu einem Ganzen. Wie kann unter solchen Bedingungen Religion unterrichtet werden und vor allem von wem? Mit kenntnisreichem Blick auf die Situation von Schule und Kirche unter den Bedingungen der DDR gewinnen die detaillierten Analysen von zwei Kinofilmen aus Hollywood an Aktualität – die Oscar-prämierten Spielfilme „Wer den Wind sät“ (USA 1960) und „Hinter dem Horizont“ (USA 1998) kontrastieren wissenschaftliche Diskurse in Mathematik und Naturwissenschaften mit denen Evangelischer Theologie und schulischer Pädagogik. In Kinofilmen, die über jeden institutionell missionarischen Verdacht erhaben sind – weil sie nicht politischen, sondern ökonomischen Interessen unterworfen sind – lassen sich die Dimensionen theologisch zentraler Überlegungen und Denkmuster auf eine Weise erleben, die Kinder und Jugendliche ebenso wie ihre Eltern zwanglos und plausibel über die zuweilen sehr starren Grenzen alltagsatheistischen Überzeugtseins hinausführt. Schöpfung und Eschatologie bieten dafür als generelle religiöse Paradigmen einen guten Rahmen. Im Anhang dazu werden abschließend die erfrischend klaren Fragestellungen von Kindern und Jugendlichen unterschiedlichen Alters und Schulstufen dokumentiert, die zuweilen zu sehr überraschenden theologischen Einsichten verhelfen.