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Basisorientierte Pastoral für marginalisierte Jugendliche mit abweichendem Verhalten

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Jung sein stellt heutzutage in marginalisierten Quartieren von Guatemala ein doppeltes Risiko dar: Es bedeutet nicht nur in einer Gesellschaft gross zu werden, die keine Möglichkeiten für ein würdiges und gerechtes Leben bietet, sondern auch, dass der/die Jugendliche täglich der Gefahr von Gewalt, Kleinkriminalität und organisiertem Verbrechen ausgesetzt ist. Die Alternativen für Jugendliche bestehen darin, entweder diese Hindernisse alleine zu bewältigen oder zu versuchen, sich einer Peer-Gruppe anzuschließen, welche ihnen nicht nur materielle Mittel fürs Überleben bietet, sondern auch eine Identität und Schutz. Deswegen entscheiden sich viele marginalisierte Jugendliche von urbanen Kontexten Guatemalas einer Jugendbande beizutreten, auch wenn diese Gruppen normalerweise kriminelle Handlungen ausführen. Im selben Kontext entstanden in den letzten zwei Jahrzehnten viele pfingstkirchliche Gruppen, welche sich nach und nach zur einzigen und letzten Alternative für Jugendliche, welche einer Jugendbande angehören, entwickelten. Der Grund dafür ist traurig aber einfach: Die Banden erlauben es im Allgemeinen nicht, dass ihre Mitglieder die Gruppe lebend verlassen, außer durch Eintritt in eine Kirche (des Viertels). Dennoch sind der religiöse Fundamentalismus und das Fehlen von pastoralen Ansätzen für Jugendlichen Aspekte, die den Eintritt in eine Pfingstkirche wenig attraktiv machen. Die vorliegende Forschungsarbeit verfolgt folgende vier Ziele: 1. Marginalisierte Jugendliche mit abweichendem Verhalten nicht als „Problem“ oder als „Indikator eines Problems“ anzusehen, sondern als aktive Subjekte der Pastoral, so wie es die lateinamerikanische Befreiungstheologie für „die Armen“ als Subjekt vorsieht. 2. Die Straßenpastoral, die die Pfingstkirche außerhalb des offiziellen kirchlichen Kontextes mit marginalisierten Jugendlichen realisiert, durch empirisch-qualitative Methoden zu analysieren. 3. Ausgehend von den Jugendlichen selbst ihre befreienden Erfahrungen durch den christlichen Glauben im Kontext der Pfingstbewegung kennenzulernen. 4. Pastorale Kriterien zu formulieren, welche die Rehabilitation und Resozialisierung von Jugendlichen in kirchlichen Kontexten unterstützen und fördern. Um diese Ziele zu erreichen wurden folgende methodologischen Strategien angewendet: 1. Die Triangulation folgender Instrumente für die Datenerhebung: Tagebuch, Dokumentenanalyse, teilnehmende Beobachtung und Interviews (Experteninterviews und gemeinsames Erzählen). 2. Das theoretische Kodieren als Instrument für die Interpretation der erhobenen Daten. 3. Darstellung und Diskussion der qualitativen Ergebnisse in Bezug auf die theoretischen Grundlagen (Praktische Theologie und lateinamerikanischen Befreiungstheologie). 4. Theologisch-praktische Vorschläge für die pastorale Praxis.

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2014

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