Tragfähigkeits- und Restnutzungsdaueranalyse stählerner Straßenbrücken unter detaillierter Berücksichtigung der Verkehrsbeanspruchung
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Ein großer Teil des Brückenbestandes wurde im Zeitraum von 1950-1985 gebaut. Diese Bauwerke wurden für deutlich geringere Lasten bemessen, als heute erforderlich sind. Dazu kommt der ständige Zuwachs des Transportvolumens. Diese Tatsachen zeigen die Notwendigkeit einer Beurteilung bestehender Tragwerke unter möglichst realistischer Belastung. Diese Beurteilung soll ein Werkzeug für die Festlegung von Prioritäten bei der Brückenerneuerung liefern. Mit der „Richtlinie zur Nachrechnung von Straßenbrücken im Bestand“ wurde ein Regelwerk zur Nachweisführung von bestehenden Bauwerken entwickelt. Dabei bleibt die Auswirkung von verkehrsflussspezifischen Parametern wie Stauwahrscheinlichkeit, Überholverkehr und Stauclusterlänge außer Betracht. Diesbezüglich wurde im Rahmen dieser Arbeit besonderes Augenmerk auf eine realitätsnahe Modellierung der Verkehrsbeanspruchung unter Beachtung abweichender Einflussgrößen gelegt. Auf dem Gebiet der Tragfähigkeitsproblematik wurde ein probabilistisches Verfahren zur Tragsicherheitsabschätzung bestehender stählerner Brückenkonstruktionen entwickelt. Die Auswirkung einzelner Verkehrsflussfaktoren hinsichtlich der Tragfähigkeit wurde ausführlich charakterisiert und ausgewertet. Angesichts der Ermüdungsproblematik wurde ein praxisorientiertes Verfahren zur Ermüdungsabschätzung bestehender stählerner Brückenkonstruktionen vorgeschlagen und unter variierenden Randbedingungen detailliert ausgearbeitet. Entsprechend wurde mit dem Hilfswert ein einziges Beurteilungskriterium in Verbindung mit der Auslastung sowie der konstruktiven Ausbildung (Kerbfall) der Brücke eingeführt. Zudem wurde die Wichtung des Einflusses verkehrsflussspezifischer Parameter wie Stau, Fahrzeugabstand und Stauclusterlänge auf die Ermüdungsnachweise abgeleitet.