Mythos Ruhrbistum
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Das Bild des Ruhrbistums war in den Gründungsjahren geprägt von einem großen Aufbruch, von Kirchenneubauten, Pfarreigründungen und einer starken Akzentuierung in der Arbeiterseelsorge. Franziskus Siepmann zeigt detailliert die Entwicklung des Ruhrbistums und die Auseinandersetzungen um verschiedene Seelsorgekonzepte. In den 1960er Jahren setzte mit tiefgreifenden kulturellen, gesellschaftlichen und kirchlichen Umbrüchen ein Wandlungsprozess ein, auf den die Diözese nur zögerlich reagierte. Der Bistumsleitung gelang es nicht, die gesellschaftlichen Veränderungen im Revier aufzunehmen und das katholische Selbstverständnis entsprechend zu aktualisieren. Eine zunehmende Entfremdung der Katholiken von ihrer Kirche sowie eine Erstarrung der anfänglichen diözesanen Aufbruchsstimmung waren die Folgen. Der daraus resultierende verzögerte kirchliche Strukturwandel schimmert bis in die Gegenwart hinein als verblassende Folie der alten Identität des Ruhrbistums durch.