Kleb- und prozesstechnische Bewertung des Falzklebens
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Bei Anbauteilen wie Türen und Klappen können die verringerten Blechdicken zu einem veränderten Rückfederungsverhalten im Falzprozess und damit zu einer ungewollten Mäanderbildung im Bereich der Klebschicht führen. Diese Fehlstelle führt zu einer Beeinträchtigung des Eigenschaftsprofils der Falzklebung hinsichtlich Festigkeit, Steifigkeit und Alterungsbeständigkeit. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, durch ein tieferes Prozessverständnis und eine Optimierung des Falzprozesses die Qualität von Falzklebverbindungen zu steigern. Durch gezielte Modifikation sowohl der Falzstempelgeometrien als auch der eingesetzten Klebstoffe soll das Prozessfenster erweitert und der Fertigungsprozess robuster gestaltet werden. Daher werden die das Falzergebnis beeinflussenden Faktoren „Falzprozessführung“, d. h. der eingesetzte Klebstoff und der Falzprozess an sich, sowie „vorgelagerte Prozesse“ eingehend untersucht und bewertet. Dabei wird zunächst der Einfluss der vorgelagerten Prozesse auf das Falzergebnis untersucht, bevor anschließend die Falzprozessführung näher betrachtet wird. Zum einen wird das Rückfederungsverhalten im Falzprozess und dessen Auswirkung auf die Verbindungseigenschaften in Abhängigkeit von der Falzstempelgeometrie im Vor- und Fertigfalzschritt untersucht. Zum anderen werden die rheologischen Eigenschaften der untersuchten Falzkleb-stoffe hinsichtlich einer höheren Toleranz gegenüber rückfederungsbedingter Klebstoffverstreckung modifiziert. Abschließend werden die Ansätze zur Minimierung und Tolerierung von Mäander-strukturen in einer Falzklebverbindung in Kombination bewertet.