Das "buddhistische Ethik"-Idiom
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Die buddhistische Ethik erfreut sich heute nicht nur wachsenden gesellschaftlichen Interesses, auch in akademischen Kreisen ist sie längst angekommen. Doch was meinen wir eigentlich, wenn wir von der »Ethik des Buddhismus« sprechen? Postkolonial nachgefragt: Waren wir uns nicht längst einig, es gebe nicht den Buddhismus? Hermeneutisch nachgehakt: Wie kommen wir dazu, so zwanglos die Begriffe »Buddhismus« und »Ethik« in Beziehung zu setzen, entstammen sie doch zwei verschiedenen Traditionen des Denkens und Sprechens? Haben wir uns damit nicht schon längst in entscheidenden Fragen festgelegt? Die vorliegende Arbeit versteht sich als Plädoyer für einen sensibleren Umgang mit den mannigfaltigen buddhistischen Schriften. Dazu wendet sie zunächst den Blick zurück auf die Genese des »buddhistische Ethik«-Idioms – und betritt damit bis dato kaum erforschtes Terrain. Diese ideengeschichtliche Analyse wird flankiert von einer Untersuchung über dessen Gebrauch in der Debatte um das Klonen von Menschen. Die Diskursanalysen fördern eine lange Verflechtungsgeschichte der Ideen, aber auch Widerständigkeiten bei der Suche nach Äquivalenten von europäischer und angenommener buddhistischer Ethik zu Tage.