Heinz-Dietrich Wendland (1900-1992)
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Ein ökumenisch aufgeweichtes Luthertum – so charakterisierte Heinz-Dietrich Wendland seine Theologie, die quer zu den Verhältnissen der theologischen Landschaft der BRD stand. Er begann als konservativer Lutheraner, dessen soziales Denken vor allem von einem Ziel getrieben war: der Verachtung gegenüber der Demokratie und der »höllischen Trinität Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit« (Wilhelm Stählin). Nach 1945 war er einer der ersten, die sich aus theologischer Perspektive entschieden für die Bonner Demokratie und ihr soziales Konzept eingesetzt haben. Als Sozialethiker und Neutestamentler prägte Heinz-Dietrich Wendland mit seinen Veröffentlichungen und seiner Lehrtätigkeit an den Universitäten Heidelberg, Hamburg und vor allem Münster den theologischen und kirchlichen Diskurs zu Themen von der Paulusforschung bis zur Marxismuskritik, von liturgischen bis zu gesellschaftlichen Fragen. Dieses Buch zeichnet die Lerngeschichte Wendlands nach und zeigt damit die Stärken und Schwächen eines wandlungsfähigen Konservativismus im 20. Jahrhundert. Das Buch entstand im Rahmen des DFG-Projekts »Transformationsprozesse in die BRD: Kontinuität und Diskontinuität im Politik- und Gesellschaftsverständnis Heinz-Dietrich Wendlands«.