Homo homini satanas
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Gott ist schon seit Nietzsche tot – aber was ist mit dem Teufel? Woher kommt er, wie hat er seine bekannte Gestalt angenommen, und warum kann auch er nichts weiter als ein Produkt menschlicher Abstraktion sein? Erstmals in der Historie der Philosophie wird die Vermenschlichung des Teufels umfassend und interdisziplinär aufgeschlüsselt, um ihn als das zu entschleiern, was er ist: eine menschliche Kopfgeburt, die lediglich ein hässliches Abziehbild von uns selbst ist. Diese Erkenntnis mündet in den anthropologischen Adiabolismus, die anthropologische Teufelsverneinung: Der Teufel ist nur die leere Hülle des ausgelagerten menschlich Bösen. Anhand vielfältiger Disziplinen wie Anthropologie, Theologie, Kunstgeschichte, Literatur und Volkskunde wird die riesige Anthropomorphismus-Matrix des Teufels religionsphilosophisch enthüllt. Von Feuerbachs wegweisender Religionskritik ausgehend weitet Matthias Christian Friedel den Blick auf Teufelsbilder der gesamten Religionsgeschichte und gelangt über die großen Teufelscharaktere der Literatur bis zum Teufelsbild im wörtlichen Sinne: Den Abschluss seiner umfassenden Teufelsstudie bildet ein 57-seitiger Katalog, der mit vielen der bemerkenswertesten Teufelsabbildungen, von Blake und Doré bis Goethe, die Entstehungsgeschichte unserer heutigen Vorstellungswelt illustriert.