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Zwischen Liebesideal und Realismus

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Was lässt sich nach dem vielbeschworenen „Ende der Anthropologie“ noch vom Menschsein sagen? Wie lässt sich angesichts der zunehmenden anthropologischen Sprachlosigkeit noch ethische Orientierung gewinnen? Welche Folgen hat die Fragmentierung von Menschenbildern für den demokratischen Diskurs? Dieses Problemfeld bearbeitet die Autorin unter Rückgriff auf das Denken des hierzulande wenig bekannten US-amerikanischen Theologen Reinhold Niebuhr (1892–1971). Auf breiter Quellenbasis werden Genese, Funktion und Profil seiner theologischen Anthropologie herausgearbeitet, die sich als pragmatisch orientiertes, zentral um die Sündenlehre kreisendes Denkmodell präsentiert. Die Wahrnehmung tiefgreifender politischer und sozialer Krisen regt Niebuhr dazu an, die Anthropologie zum Fundament eines großangelegten gesellschaftlichen Rettungsprogramms auszubauen. Aus der einsichtsvollen historischen wie theologischen Aufarbeitung des Niebuhrschen Werkes leitet die Autorin gewichtige Impulse für die Debatten der Gegenwart ab. Sie zeigt auf, wie eine „realistische“ Anthropologie im Sinne Niebuhrs nicht nur einen innovativen Ansatz einer public theology begründet, sondern darüber hinaus als „soziale Ressource“ in der Debatte um die „Krise der Demokratie“ neue Wege aufzuzeigen vermag.

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2018

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