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Wissenschaftlicher Reduktionismus und theologische Geltungskrise

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In den letzten Jahren sehen sich der christliche Glaube und die Theologie wieder verstärkt von philosophischer Seite bestimmten Anfragen ausgesetzt, die sich als reduktionistisch in dem Sinne begreifen lassen, dass von einem generalisierten naturwissenschaftlichen Paradigma aus die Existenz wesentlicher Entitäten bestritten wird, in erster Linie die Existenz Gottes. Man kann diese religionskritische Haltung als Naturalismus bezeichnen und ihren Spitzensatz mit ‚es gibt nichts als Natur‘ formulieren. Diese Form des Reduktionismus wird vorrangig mit drei Argumentationsmustern begründet: induktiv, methodologisch, postulatsmäßig. Es wird untersucht, wie stichhaltig diese Muster sind. Zugänge werden in den Wissenschaftstheorien Karl Poppers, des ‚späten‘ Rudolf Carnap und Thomas S. Kuhns gesucht. Die dargestellten wissenschaftstheoretischen Explikationen scheinen eine gemeinsame metatheoretische Unterströmung zu besitzen, die einen reduktionistischen Sog ausübt und sich als Pragmatismus beschreiben lässt in dem Sinn, den William James diesem Begriff gegeben hat. Pragmatismus bedeutet nach James in seiner schwachen Form eine Entscheidungstheorie, in der starken aber ausdrücklich eine Wahrheitstheorie und behauptet in nuce: Wahr ist das, was für wahr zu halten gute Folgen hat. Es ergibt sich als Quintessenz, dass die Naturwissenschaften und ihre Methode durchaus einen hohen Anspruch auf Evidenz erheben können – die Induktion ermöglicht echten Erkenntnismehrwert bei gleichzeitiger Prüfbarkeit der Erkenntnis –, ohne zugleich vernünftigerweise das Bild von Allem auf das reduzieren zu müssen oder zu dürfen, was ihrer Methode zugänglich ist.

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2019

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