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Courtly love oder paramours

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Eine gründliche Analyse mittelenglischer Texte zeigt, daß das herkömmliche Konzept „courtly love“ für den Bereich der mittelenglischen Literatur nicht zutreffend ist; sowohl in moraltheologischen und medizinischen Schriften als auch in den mittelenglischen Romanzen und der Lyrik wird ein identisches Bild der leidenschaftlichen Liebe („paramours“) als Krankheit entworfen, der das Konzept einer rationalen Liebe entgegengehalten wird, die ihre Realisierung in einer legalen Bindung erfährt. Es wird gezeigt, daß die Identität der Konzepte die mittelenglische Literatur und in Besonderheit die Ritterromane zu einem Instrument der Erziehung zur integrierten Feudalgesellschaft werden läßt, deren Idealbild in der Literatur zur komplexen Realität der spätmittelalterlichen englischen Gesellschaft im Widerspruch steht.

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1975

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