Jenapharm - Architektur & Kunst am Bau
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Industriegebäude spielen in der Entwicklung des Neuen Bauens in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine bedeutende Rolle. Architekten konnten auf diesem Gebiet unbeschränkt durch gesellschaftliche Konventionen ihre Ideen verwirklichen. Der Bau 23, das ehemalige Gebäude der Zeiss-Brillenfertigung und seit über 50 Jahren der Firmensitz von Jenapharm, ist in diesem Zusammenhang etwas Besonderes. Nicht die Architekturleistung macht ihn zum Denkmal, es war die Meisterleistung der Ingenierbaukunst eines Walther Bauersfeld, die ihn zum Weltereignis werden ließ. Kunst hielt in den 1950iger Jahren mit dem Bau des Jenapharm-Verwaltungsgebäudes Einzug im Unternehmen. Über sechs Etagen gestaltete der Künstler Walter Herbert, im Auftrag der Jenapharm, einen Glasfensterzyklus zur Geschichte der Medizin und Pharmazie, eines der größten und anspruchsvollsten Glasbildwerke der DDR. Sowohl der Künstler als auch die Glasbilder sind kaum bekannt, ihre Symbolik verschließt sich dem Betrachter. Der behutsame Umgang mit dem Erbe, den Jenapharm durch die Sanierung von Bau 23 und die Restaurierung der Bleiglasfenster Anfang der 1990iger Jahre bewiesen hat, setzt sich mit dieser Publikation fort.