Postalternativ
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Ausstellungskatalog (16.10.2009 - 28.11.2009) Mit Beiträgen von: Hubert Lobnig, Herbert Lachmayer Teilnehmende KünstlerInnen: Anna Witt, Karo Szmit, Klaus Stattmann, Birgit Scholin, Oliver Ressler, Doris Prlic, Barbara Musil, Martin Music, Klaus Mosettig, Ralo Mayer, Michael Mastrototaro, Adrian Lohmüller, Hubert Lobnig, Ingo Leindecker, Hannes Langeder, Matthias Klos, Katrin Hornek, Klaus Fritsch, Oliver Elser, Oliver Croy, Iris Andraschek, Amel Andessner Die von Hubert Lobnig zusammengestellte Ausstellung im Kunstraum Niederoesterreich führt den ironischen Begriff „postalternativ“ ein. Bezug genommen wird damit auf die Alternativbewegung der 70er und 80er Jahre. Die Ausstellung geht der Frage nach, welche Inhalte heute von KünstlerInnen aus dieser alternativen Szene rezipiert, wieder verwendet, diskutiert, reflektiert oder kritisiert werden; der teilweise als anrüchig empfundenen Begriff „alternativ“ wird genauer unter die Lupe genommen. Die Windenergie als Zukunftsbild der 70er Jahre beispielsweise ist Ausgangspunkt von Barbara Musils und Karolina Szmits filmischer Bestandsaufnahme der Lebensrealität „neuer deutscher Bundesbürger“ zehn Jahre nach der Wende. Martin Music besucht besetzte Häuser und ihre teils langjährigen Bewohner in Rotterdam, fängt deren Lebensraum mit der Kamera ein und lässt den Besucher so an den zum Teil schon zur Attitüde erstarrten Visionen und Idealen der Hausbesetzer teilhaben. Gezeigt werden aber auch Positionen von Künstlerinnen und Künstlern, die sich mit gegenwärtigen Alternativmodellen und Möglichkeiten des Protestes, der Kritik an der gängigen Wirtschafts- und Lebensweise auseinandersetzen. Amel Andessner geht mittels der fiktiven Figur Mirko der Rolle der Geschlechter nach und lotet die Grenzen zwischen männlicher und weiblicher Identität vor den jeweiligen kulturellen Hintergründen aus. Die Rolle des Einzelnen und seine Verantwortlichkeit in unserer heutigen Gesellschaft thematisiert Matthias Klos in seinen Fotoarbeiten und Anna Witt im Video. Katrin Horneks Videoinstallation zeigt den Rückzug eines der Gesellschaft und seiner eigenen vier Wände überdrüssig gewordenen Österreichers in eine Jurte, dem traditionellen Wohnraum der Nomaden in der Mongolei. Auch ein experimentelles städtebauliches Projekt wird mit den Entwürfen des Wiener Fluc von Klaus Stattmann in diesem Kontext aufgegriffen. Analytisch, poetisch, romantisch, queer oder psychedelisch präsentieren sich die Arbeiten der Ausstellung „postalternativ“ im Spannungsfeld zwischen Provokation, Fiktion und Dokumentation. Kurator: Hubert Lobnig