Hungerkriege
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Während die globale Öffentlichkeit über Energie-, Klima- und Wirtschaftskrise diskutiert, und die Europäische Union den Herausforderungen von Migration und demografischer Entwicklung zunehmend hilfloser gegenübersteht, wird das Problem der Welternährung nur marginal wahrgenommen. Dabei sind die Zeichen der Zeit unmissverständlich: Erstmals in der Menschheitsgeschichte hungert rund eine Milliarde Menschen, die ökologischen Belastungen infolge der Nahrungsmittelproduktion übertreffen bei weitem jene der viel gescholtenen Mobilität und der ökonomische – zum Teil bereits militärisch geführte – Kampf um bioproduktive Flächen ist längst im Gange. Die Gier nach Fleisch und Agro-Treibstoffen im reichen „Norden“ hat dazu geführt, dass im „Süden“ mit entsprechenden Getreide-Exporten mehr Geld zu machen ist als mit der Ernährung der eigenen Bevölkerung. Findige Agrarlobbyisten und multinationale Lebensmittelkonzerne wissen diese Ungleichheit zur Maximierung ihrer Macht und ihrer Einkünfte zu nutzen. Die Agrar(förder)politik der USA sowie der EU spielt als williger Partner dieses Unrechtssystems eine höchst fragwürdige Rolle. Unser Globus ist selbst bei einer – ohnehin nicht zu erwartenden – optimierten Verteilungsgerechtigkeit nicht mehr in der Lage, alle Menschen so zu ernähren, wie es heute im „Norden“ der Standard ist. Der globale Aufstand der Hungernden ist nur mehr eine Frage der Zeit. Alle Vorzeichen stehen auf Krieg.