Oda und Roland Bischoff
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Wie man als malendes Künstler-Ehepaar individuelle Positionen entwickeln und sich dennoch in einem eigenständigen Gemeinschaftswerk auf dem verbindenden Terrain der Zeichnung treffen kann, zeigt die vorliegende Auswahl älterer und neuerer Arbeiten von Oda und Roland Bischoff. Nach dem um 1960 an der Karlsruher Kunstakademie unter anderem bei HAP Grieshaber und Herbert Kitzel im Umfeld der Neuen Figuration abgeschlossenen Malereistudium beider entstehen jeweils getrennte Werkgruppen: So etwa Roland Bischoffs frühe, eindrückliche Porträts oder spätere abstrahierende Gebirgslandschaften, die Stille und Schönheit verströmen. Oda Bischoff widmet sich den Darstellungsmöglichkeiten nahsichtiger Galaxien als malerische Auslöser für Farben, Formen und Auftrag. Ab 1977 entwickelt sich das erste großformatige Gemeinschaftsbild aus tagebuchartigen Skizzen: Es sind Atelieransichten, Abbildungen und Instruktionen zum Gebrauch von Werkzeugen, aus dem Familienalltag, aufgeklebte Textfragmente, Gedankenblasen. Im Laufe der Zeit entwirft Paar kompositorische Konzepte für die Zusammenarbeit an großen Bildfl ächen, die gleichzeitig oder nacheinander bearbeitet werden: Ursprüngliche Bleistiftskizzen werden unlesbar mit Kohle, später auch farbiger Kreide übermalt, naturhafte Strukturen auf unterschiedlichen übereinander gelagerten Ebenen verdichten sich zu Zeichnung. Mit Essays von Julia Galandi-Pascual und Klaus Merkel.