... aber dann doch nicht meins. Erstmal vorab: ich wollte dieses Buch lieben. Wirklich. Weibliche Wut? Ja bitte. Mütter, die wieder zu sich selbst finden müssen? Unbedingt! Wütende Mütter? JAAAA. Letztendlich lässt mich das Buch allerdings äußerst unbegeistert zurück und ich fand es nicht so "klug und lustig" wie angepriesen. Zum Inhalt: "Die Mutter" arbeitet nach der Geburt ihres Sohnes nicht mehr als Galeristin, der Mann ist unter der Woche auf Geschäftsreise, ihr fehlt die Kunst und eines Nachts, als das Kind nicht schlafen möchte, wird sie wütend. Diese Wut setzt etwas in ihr frei, so dass sie sich in "Nightbitch", eine Art Wer-Hund verwandelt. Diese Verwandlung setzt nicht nur ihre inneren Wünsche frei und lässt sie mit einem ungebändigen Jagdtrieb zurück , sondern hilft ihr auch ihr Leben und ihre Familie neu zu gestalten und ganz unkonventionell auszuleben... Für mich hat sich beim Lesen leider keinerlei Spannung aufgebaut. Im Hinterkopf blieb nur die Frage: Wohin soll das alles führen? Das letzte Kapitel hat hier ein bisschen Licht ins Dunkel gegebracht. Andere Aspekte sond völlig unter den Tisch gefallen. Darüber hinaus: schade, dass "Nightbitch" keine von der Protagonistin frei gewählte Selbstbezeichnung ist, sondern sie von ihrem Mann als "B*tch" bezeichnet wurde... Die freigesetzte Wut hat in diesem Buch immer eine absolut unkontrollierbare Komponente und wird sogar von der Hauptperson als Gefahr eingestuft und hat im Buch immer negative Konsequenzen.
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Eine junge Mutter stellt ihre Karriere zurück, um sich um ihren Sohn zu kümmern. Während sie sich in der Routine zwischen Holzeisenbahn und Lätzchen verliert, bemerkt sie körperliche Veränderungen: schärfere Eckzähne und fellartige Haare. Diese Entdeckung führt sie zu einer unbekannten, animalischen Seite ihrer selbst. Je mehr sie sich auf diese Verwandlung einlässt, desto natürlicher wird ihre Beziehung zu ihrem Kind. Doch wie erklärt sie ihrem Mann, dass ihr Sohn nun im Hundekorb schläft und rohes Fleisch zum Frühstück bevorzugt? Mit ihrem klugen und humorvollen Roman über moderne Mutterschaft trifft die Autorin einen Nerv. Die Erzählung ist roh, drastisch und gleichzeitig poetisch und bietet eine faszinierende Auseinandersetzung mit Kunst und Mutterschaft. Die Protagonistin, eine ehemalige Künstlerin, glaubt, sich in einen Hund zu verwandeln, was einen neuen Blick auf die körperliche Verwandlung einer Frau in eine Mutter eröffnet. Der Roman ist ein wildes Märchen mütterlicher Frustration, das ohne Vorwissen erlebt werden sollte, um die undurchsichtige Magie der Autorin zu genießen. Mit einem scharfen, mitreißenden Ton ist es eine moderne feministische Fabel, die man nicht verpassen sollte. Yoders ironischer Stil und die unorthodoxe Idee machen dieses Debüt zu einem unvergesslichen Erlebnis.
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Nightbitch, Rachel Yoder
- Sprache
- Erscheinungsdatum
- 2023
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Magischer Realismus lässt hier die Grenzen zwischen den wirklichen Erlebnissen und der Fantasie der Protagonistin auf eindrucksvolle Weise verschwimmen. Mitreißend und voller aussagekräftiger Metaphern - der Spannungsbogen reißt bis zum Ende nicht!
