Adolf von Harnack
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Adolf von Harnack war ein herausragender Repräsentant der deutschen Wissenschaft im Kaiserreich und in der Weimarer Republik. Seine Wirkung ging weit über sein Fach, die protestantische Theologie, hinaus und bezog sich auch auf die Wissenschaftspolitik. Als Theologe vertrat Harnack eine historisierende Deutung des Christentums, was ihm den Widerstand von Seiten der protestantischen Orthodoxie einbrachte. Auch seine Nähe zur Politik bot Kritikern Angriffsflächen. Harnack entwickelte sich schon früh zum genialen Organisator der Wissenschaft als »Großbetrieb«. So öffneten sich ihm auch die Türen zur säkularen Macht und zum engsten Kreis des Hofes. Unter anderem wurde er Präsident der neugegründeten Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft (Vorgängerin der Max-Planck-Gesellschaft); hier konnte er seine Fähigkeit des Interessenausgleichs sowie seine Kontakte zu Führungskräften in Politik und Wirtschaft zur Geltung bringen. Die Autoren fragen nach dem Verhältnis Harnacks zu Zeitgenossen und nach seiner Bedeutung für Wissenschaft und Kultur.