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Mokṣopāya

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Als im Jahre 1999 der erste Teil der Matrix-Trilogie erschien, begannen die Arbeiten an der Erstedition eines riesigen Sanskrit-Textes, dem „Weg zur Erlösung“ (Moksopaya), welches ganz ähnliche Grundideen im Indien des 10. Jhs. literarisch umgesetzt hatte. Dieses Werk war zwar bereits gegen Ende des 19. Jhs. von einem englischen Kolonialbeamten, der es in Indien kennengelernt hatte, ins Englische übersetzt worden, wurde aber nicht veröffentlicht. In Indien erfreute sich Moksopaya mit seinen Geschichten über Reisen durch den Weltraum, die Erzeugung psychischer oder virtueller Welten, den Besuch in der geistigen Welt anderer Menschen, aber auch einer love story mit Geschlechtsumwandlung, Kriege mit mythischen Wunderwaffen, unbesiegbare Kampfmaschinen ohne Ichbewußtsein usw. großer Beliebtheit. Die Geschichten dienten dort eigentlich zur Veranschaulichung einer Erlösungslehre, derzufolge unsere Welt nur eine Imagination ist, in Wirklichkeit also gar nicht existiert, wobei die Erkenntnis dieser Wahrheit den Menschen, der ja ebenfalls so nicht existiert, befreien soll. Dieses altindische Werk verdient nicht nur aus diesem Grunde größere Bekanntheit. Seit einem Jahrzehnt erscheinen immer wieder Kinofilme, welche die Existenz psychischer Welten thematisieren, zum Teil mit Kultstatus. Angefangen vom Klassiker Matrix (1999) mit seiner Konstruktion virtueller Welten bis hin zu Inception (2010) mit seiner Idee einer mehrfachen Schachtelung von Traumwelten oder Source Code (2011) – die Idee imaginierter oder psychischer Wirklichkeiten, die in unsere Realität hineinreichen, oder gar das Entlarven unserer Wirklichkeit als eine bloße psychische Erscheinung bleibt ein faszinierendes Motiv.

Parameter

ISBN
9783874101431
Verlag
Kirchheim

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