Mehr Liebe
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»Die meisten Menschen brauchen mehr Liebe, als sie verdienen.« …auf diesen Aphorismus von Marie von Ebner-Eschenbach stieß Frank Schulz vor vielen Jahren. Seitdem arbeitete er an einem Buch, das ebenjenen Satz in allen Facetten beleuchten soll. Die Protagonisten entstammen den verschiedensten Altersklassen und sozialen Schichten. Diverse Erzählformen tauchen auf – die Miniatur, die Kurzgeschichte, die Novelle, der Dialog und die Collage. Und natürlich die verschiedensten Formen der Liebe (inklusive Hass- und Nächstenliebe) sowie die Suche nach ihr. Katja begegnet ausgerechnet auf ihrer Hochzeitsreise dem Mann, von dem sie schon ihr ganzes Leben träumte (und der natürlich nicht mit ihrem frischgebackenen Ehemann identisch ist). Das grundgute Dörchen entdeckt kurz vor ihrer goldenen Hochzeit einen Streichholzbrief des »Moulin Rouge« in der Manteltasche ihres Mannes und macht sich tapfer auf zur Recherche auf die Reeperbahn; Olaf Bressen begreift am Ende seiner im Scheitern befindlichen Ehe, dass damals, Jahre zuvor, auch er im Ausspruch »So sind sie, die Männer!« inbegriffen war, den sein künftiges Eheweib beim Anblick eines Wichsers von sich gab; und auch die tauchen auf, die ganz zu kurz kamen und vollkommen gefühllos handeln. Frank Schulz leuchtet in diesem Langzeitprojekt inhaltlich ebenso die Facetten des Phänomens Liebe aus wie stilistisch die Möglichkeiten ihrer Beschreibung. »Sowieso mein Lieblingsautor!«, sagte einst Harry Rowohlt über Frank Schulz: nach der Lektüre dieses Bandes wird es vielen so gehen.