Schön und gut
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Christian Futscher ist eine einzigartige Mischung aus Charms und Hrabal, aus absurden Pointen und versponnenem Humor; in seinem poetischen Universum existieren Listen mit 103 verschiedenen, der Realisierung harrender Vorhaben, winzige Fluxus-Theateraktionen, die 24 Kapitelüberschriften eines Romans (von 'Wie sie einander finden' bis zu 'Was ich für einen Schmarren zusammenschreibe'), Projekte etwa zu einer Stadt der Bücher, fixe Ideen (etwa: einmal auf dem Weg nach Hamburg die Zugfahrt unterbrechen in Regensburg), Ansichtskartentexte, Der 58. Frühlingstag des Jahres 1996 ('der schönste und perfekteste Text, den ich jemals geschrieben habe', beginnend mit: Evi getroffen und zu ihr gesagt: Mein Gott, bist du schön!), aber auch Erzählungen vierjähriger Kinder im O-Ton und Grabsteininschriften. Richard Brautigan und Robert Walser liefern die Motti zu dieser so lapidar betitelten Sammlung, beides Dichter der kleinen Form, Meister des Unauffälligen. So freundlich wie die Literatur dieser beiden Motto-Geber kommen auch die Einfälle und Gedanken von Christian Futscher daher – und wie bei diesen beiden lauern auch bei ihm Abgründe hinter der harmlosen Oberfläche. Es ist eine absichtlich fragmentarische Literatur, voller angefangener, aber nicht ausgeführter Vorhaben, mit Vorläufigkeiten, Witzen und Anekdoten, voller sprühender Ideen und genüsslicher Kalauer, eine Literatur, die bei aller Leichtigkeit und Träumerei über ausreichend Bodenhaftung verfügt. Ein komplettes poetisches Universum in Miniaturform, originell, witzig, zu Herzen gehend.
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