Die steinerne Glocke
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Die als „Steinerne Glocke“ berühmt gewordene Kuppel der Frauenkirche war nicht nur die Krönung der Stadtsilhouette Dresdens, sondern auch eine geniale baumeisterliche Leistung. 1722 beauftragte der Rat der Stadt Dresden den Ratszimmermeister George Bähr mit dem Neubau der zu klein und baufällig gewordenen Ursprungskirche. Nach vierjähriger Planungsphase errichtete Bähr daraufhin den bedeutendsten Kuppelbau nördlich der Alpen. Doch wer war dieser Mann? 1666 im Erzgebirge geboren, unter ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen, kam er als Zimmermannsgeselle nach Dresden. Als erfahrener Baumeister mehrerer Kirchen erhielt er schließlich als 56-Jähriger den Auftrag seines Lebens: die Frauenkirche. Auf Grundlage eines nicht genehmigten Entwurfes begann er, seinen Traum von der „Steinernen Glocke“ zu verwirklichen – einer von acht Pfeilern getragenen Steinkuppel. Immer wieder unterbrechen heftige Auseinandersetzungen den Bau: Würde die Kuppel halten? 1738, im Vollendungsjahr der Steinernen Glocke, stirbt Bähr. Otto Walchas lebendige Darstellung des Erbauers der Frauenkirche lässt uns teilhaben an einem großen menschlichen Lebenstraum und der Entstehung eines der wichtigsten Werke europäischer Kultur- und Baugeschichte.