Die Nachtwächter
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Um einer ermüdenden Gedenkveranstaltung der Stadtwache zu entgehen, greift Sir Samuel Vimes mitunter zu allen nur denkbaren Mitteln. Wenn es sein muss, lässt er sich sogar dazu herab, eigenhändig einem Verbrecher nachzujagen -- vor allem, wenn es sich um einen ausgemachten Fiesling handelt, der Offizieren der Wache nach dem Leben trachtet. Wie der Zufall es will, endet die Verfolgungsjagd für Vimes dieses Mal sehr überraschend: Auf dem Dach der Unsichtbaren Universität gerät er in einen Zeitsturm und wird drei Jahrzehnte in die Vergangenheit geschleudert. Und diese Vergangenheit hat es in sich. In Ankh Morpork herrscht ein wahnsinniger Tyrann, und die Stadtwache fungiert nur noch als Handlanger der blutrünstigen Geheimpolizei. Sam Vimes beschließt alsbald, diesem Spuk ein Ende zu bereiten, doch das ist leichter gesagt als getan. Erst muss er das Vertrauen seines jüngeren Ichs gewinnen und ihm die Grundbegriffe der Ehre und der Polizeiarbeit lehren. Als es zu einem Aufstand kommt, gelingt es Sam, die Stadtwache als ehrliche und effektive Einheit zu etablieren. Jetzt muss er nur noch in seine eigene Zeit zurückkehren. Nach den etwas schwächeren Romanen Die volle Wahrheit und Der Zeitdieb läuft Terry Pratchett mit Die Nachtwächter wieder zu großer Form auf. Vor allem langjährige Scheibenwelt-Fans werden sich freuen, vielen lieb gewonnenen Figuren in jüngerer Gestalt zu begegnen. Aber auch die teilweise recht ernste Grundstimmung des Buches sorgt dafür, dass dieser Roman überzeugender wirkt als so mancher seiner Vorgänger. Besonders schön ist der Umschlag, der Rembrandts Nachtwache in einer parodistischen Nachempfindung von Paul Kidby darstellt. --Felix Darwin