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Angesichts eines dramatischen Wandels der Kirche entwirft Hermelink ein Bild kirchlicher Leitung, die Spielräume eröffnet statt Grenzen zu setzen. Er inszeniert Widersprüche und skizziert Alternativen, anstatt Eindeutigkeit zu behaupten. Diese neue Sicht basiert auf einem theatralen Verständnis des kirchlichen Lebens: In Gottesdienst und Unterricht werden religiöse Rollen eingeübt, während Gemeindegruppen typische Konfliktmuster des religiösen Lebens reflektieren. Die Kirchengebäude sollen als Bühnen für die szenische Aufführung des Glaubens gestaltet werden. Der Autor nutzt Impulse aus Ernst Langes Theorie kirchlichen Handelns, der Schauspiel- und Regietheorie Bert Brechts sowie der Beratungspraxis des Familienstellens. Der praktische Nutzen dieser szenischen Kybernetik zeigt sich in Studien zur kirchlichen Gebäudeplanung und Leitungspraxis während der Corona-Epidemie. Der Leitbegriff der Inszenierung betont den planenden Charakter des Leitens: Das leitende Handeln von Pfarrer:innen und Kirchenvorständen findet auf einer Probebühne statt, wo Modelle kirchlicher Praxis erkundet und in verschiedenen Konstellationen besprochen werden. Diese praktisch-theologische Theorie zielt nicht auf normative Begründungen, sondern auf die theoretische Rahmung und perspektivische Erweiterung konkreter Szenarien.
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Spielräume der Kirchenleitung, Jan Hermelink
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- 2022
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