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Im späten Mittelalter und der frühen Neuzeit waren Bilder besondere Kompositionen, die handwerkliches Können, gesellschaftliche Konventionen und die Wünsche der Auftraggeber vereinten. Besonders aufschlussreich wurden Bildzeugnisse, die Turniere und Lanzenspiele darstellten, da diese Kampfspiele strengen Reglementierungen unterlagen. Während nur Adelige an oberdeutschen Kolbenturnieren teilnehmen durften, organisierten die bürgerlichen Eliten weniger Reichsstädte eigene Lanzenspiele. Ereignisse wurden in Wandmalereien, bunten Fenstern und teuren Bildteppichen verewigt. Auch eidgenössische Ratsherren und nichtadelige Burgenbesitzer in Tirol schmückten ihre Räume mit Bildern von Reiterspielen, obwohl sie selbst nie teilnahmen. Eine genaue Analyse der Motive und der sozialen Hintergründe der Auftraggeber zeigt, dass es in den Bildern um mehr als nur die Darstellung historischer Feste ging. Wappen, Helmzierden, das Fehlen von Verlierern und unterschiedliche Kampfesweisen zeugen von strategischen Bemühungen, den eigenen Platz in der Gesellschaft zu visualisieren. Selbst in reliefverzierten Ofenkacheln und kleinen Reiterfiguren drang das Ideal des geharnischten Reiters bis in die Wohnstuben der Bürger und in die Köpfe der Kinder vor.
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Turniere und Lanzenspiele, Fabian Brenker
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- 2021
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