Stadt/Land/Stopp: Gedichte
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Im Gestus des Kinderspiels, das die Fassbarkeit des Universums in Stadt-Land-Fluss-Kategorien suggeriert, bedichtet Elze nicht weniger als die ganze Welt. Diese umfasst die großen Städte und ferne Länder – etwa in einem Vietnam- Reisezyklus mit Flugangst – ebenso wie den kleinen plattgefahrenen Igel, dessen 'deutsches schicksal auf japanisch' er in kunstvoller Haiku-Form dokumentiert. Sie enthält die große Liebe, die im 'mädchenzimmer' beginnt, zart duftende Erotik ('früchtefleisch') sowie einen knallharten Politessen-Porno auf 'p'. Selbstvergessen wird die Natur, selbstbewusst der menschliche Körper betrachtet, der von der biologischen Verschmelzung ('ballade von den schönen hüllen') bis zur Vivisektion nicht nur Familiengeschichte, sondern auch 'grammatik' produziert. Barocke Bildgedichte, traditionelle Liedformen, die Kunst des sinnlichen Klang- und Reimspiels und moderne Performance- Rhythmen – Elzes Spielfeld umfasst das gesamte Manual der Dichtkunst. In diesem ebenso lebensfrischen wie formbewussten Gedichtband ist ein zeitgenössischer Lyriker zu entdecken, der nicht nur dichtet, sondern auch schlicht und einfach begeistert.