Alles wird gut
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Wie wird der Alltag des Sozialarbeiters im Jahr 2019 aussehen? Ilse Eichenbrenner lässt stellvertretend Karsten Schäfer, bekannt aus »Der Praktikant, die Wölfin und das Amt« im betreuten Wohnen der Zukunft arbeiten. Seine psychisch gestörten Klienten leben in einem Apartmenthaus gemeinsam mit anderen Sozialfällen: mit den dementen alten Damen der »Nancy-Regan-Suite«, mit elektronisch angeleinten Haftinsassen, mit Aidskranken und Behinderten. Im Foyer des Hauses stehen Junkies an der Heroinausgabe Schlange. Die Arbeit ist einfach geworden. Ein elektronisches Überwachungssystem liefert, höflich angemeldet, stündlich einen visuellen Bericht; im Lava-Raum können Klienten und Betreuer luxuriös entspannen. Das Gesundheitssystem ist völlig liberalisiert; Pflegedienste mit verlockenden Angeboten konkurrieren um die lukrative Klientel mit hohem Hilfebedarf. Die Klinik ist auf wenige teure Akutbetten geschrumpft. Im ersten Science-Fiction Roman der Psychiatrie-Geschichte denkt Ilse Eichenbrenner aktuelle Trends konsequent weiter: die Selbsthilfebewegung der Betroffenen, die Kostenexplosion des Sozialsystems, die Suche nach Sinn in einem Leben (fast) ohne Arbeit.