Masserberg
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Mel ist siebzehn und sehr krank, als sie im Orwell-Jahr 1984 nach Masserberg verbannt wird. In diesem kleinen Ort auf dem Lerchenberg mitten in Thüringen befindet sich eine Augenklinik, in der sie geheilt werden soll. „Einmal Masserberg, immer Masserberg“ sind die Begrüßungsworte der halb blinden Omas, die die Klinik bevölkern. Und tatsächlich macht der Aufenthalt dort Mel nur noch kränker. Aber sie kämpft. Sie kämpft dagegen, wie ein Ding behandelt zu werden, gegen das Lebendig-begraben-Sein, gegen eine schlechte Prognose und gegen die Zeit. Ihre Waffen sind Strapse, Miniröcke, falsche Fingernägel, bunte, selbst gemischte Nagellacke. Für ihre Leidensgenossen ist sie ein Paradiesvogel, für die Ärzte, die sie mit Spritzen und Kortisontherapien quälen, ist sie nur ein Ärgernis. Mels Überlebenswille wächst, obwohl das Leben die Hölle ist und sie immer schwächer wird. Doch es gibt auch Tage, da ist Masserberg das Paradies und es geschieht Märchenhaftes.
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