Hinter den Bergen
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Der Krieg ist vorbei. Und „hinter den Bergen“ dräut der Gottesstaat. Einer allerdings, der sich nicht an Luther oder der katholischen Kirche orientiert. Hinter den Bergen will der Laienprediger Hufeland einen Staat schaffen, wie er dem Theologen Thomas Münzer recht gewesen wäre. Alma, die heilige Jungfrau mit dem gerade geborenen Knäblein sind Hufe- lands Medien. Dreißig Jahre ist das Dorf vergessen. Doch in das Allerheiligste, Wunderows Scheune fährt die Wirklichkeit. Mit der ihm so sehr eigenen Sprachgewalt schildert Erich Köhler die Konfrontation des Wohlgemeinten mit der (sozialistischen) Wirklichkeit. Immer wieder hat sich Erich Köhler in seinen Romanen und Erzählungen mit gesellschaftlichen Entwicklungen auf engem Raum beschäftigt. Wie hier, so wird auch in dem 2010 erschienen Buch „Radauer oder Aufstieg und Fall von Politanien“ die Entwicklung einer Gesellschaft durch sie selbst und ihre Probanden geschildert. „Hinter den Bergen“ allerdings kommt anders daher. Handelt es sich in der später erschienen Erzählung „Radauer“ um eine aus der Welt gefallene Fiktion, so wird hier eine fiktionale Realität geschaffen, die saftig und kräftig auf den Leser wirkt. „Hinter den Bergen“ verhalf dem Schriftsteller, der in der DDR jahrelang auf Veröffentlichung warten musste, zu einem Bestseller im Westen.