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Der Übertreibungskünstler

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Wendelin Schmidt-Denglers Beschäftigung mit Thomas Bernhard – begonnen schon in den 60er Jahren und fortgeführt bis zu seinem viel zu frühen Tod 2008 – hat weit über die Grenzen der Literaturwissenschaft hinaus Maßstäbe gesetzt. Der Doyen der österreichischen Germanistik gab damit zahlreiche Anregungen zu einer neuen, genauen Lektüre des Bernhard'schen Werks im Kontext nicht nur der österreichischen, sondern auch der Weltliteratur. Schmidt-Denglers Thesen haben nichts an ihrer Gültigkeit verloren – das liegt zum einen an seiner Konzentration auf das Werk, zum anderen daran, dass das Buch auch als »Dokument einer permanenten und kritischen Auseinandersetzung mit der eigenen Wissenschaft« (ORF, ex libris) zu lesen ist. Die Fallstudien analysieren das Ineinander von Werk und Wirkung und suchen in der Form von Thesen und Kommentar die provokante Kraft und paradoxe Struktur dieser Schriften zu erfassen: Die Eintönigkeit wandelt sich zur Vielstimmigkeit, die Misanthropie wird zur Herausforderung einer verdächtigen Philanthropie und die Übertreibung das unentbehrliche Mittel, um der Wirklichkeit gerecht zu werden. Die vierte Auflage erweitert mit vier neuen Beiträgen den Blick auf das Werk des »Übertreibungskünstlers« um wesentliche Aspekte (z. B. Autobiographie) und stellt es in einen internationalen Zusammenhang. Schmidt-Dengler zeigt des Weiteren auf, wie die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Autor typologischen Mustern folgt. Eine umfassende Bibliographie rundet die Neuauflage ab.

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9783854490135

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