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Tschun Eine Geschichte aus dem Vorfrühling Chinas

Autoren

152 Seiten

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Tschun war ein schmutziger kleiner chinesischer Junge. Er war nicht schmutziger als andere kleine chinesische Jungen. Er war im Gegenteil etwas reiner. Denn Tschuns Mutter war Christin. Und Christentum bedeutet in China unter anderem auch gelegentliches Waschen. Das Häuschen seiner Mutter stand nahe am Petang. Der Petang ist eine große weiße Kirche; sie ist dicht umdrängt von einer Menge kleiner grauer Häuschen, in denen lauter Christen wohnen. So sieht sie aus wie ein stolzer weißer Vogel, unter dessen schneeigem Gefieder kleine graue Vogelbabies Schutz suchen. Dieser Anblick begeisterte einmal einen Missionar zu einer schwungvollen Rede, in der er den Chinesen sagte: »Die Kirche ist gleich einem schönen weißen Schwan, Ihr alle seid noch häßliche braune Kücken, aber beharrt nur im rechten Glauben, dann werdet Ihr auch einmal schwanengleich zum Himmel fliegen.« Zwecks Heidenbekehrung war diesem Missionar die Gabe beredter Bildersprache verliehen. Auf Logik kommt es dabei weniger an. Mit Logik ist auch noch nie jemand bekehrt worden. Das sind Gefühlssachen. Manchmal auch Geldsachen.

Buchvariante

2023, paperback

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