Die Vertrauten
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Aus dem Vorwort: In der Notzeit des Pestjahres 1680 kamen in Leipzig einige Handelsleute zur Nachbarschaftshilfe zusammen, die auch nach der Epidemie als Freundeskreis beieinander blieben. Man gab sich Satzungen, regelte nach dem Ableben eines Mitgliedes die Wahl eines Nachfolgers und sah darauf, daß die kleine Gesellschaft bei einer Mitgliederzahl von 16 Personen blieb. Zu den Auflagen, die sich die Vereinigung selbst gab, gehörte die Armenfürsorge durch Unterstützung von Institutionen und Einzelpersonen. Die Vertrauten, wie sie sich bald selbst nannten, weil sie ihr Hilfswerk in der Stille betrieben, kamen immer aus der wirtschaftlich führenden Kaufmannsschicht und ergänzten sich durch die Zuwahl von Brüdern, Söhnen, Enkeln, Geschäftsteilhabern und Freunden. Es waren in vielen Fällen Männer, die am wirtschaftlichen, kommunalpolitischen und kulturellen Leben Leipzigs nicht nur größtes Interesse hatten, sondern es auch aktiv mitgestalteten, vielfach unter Einsatz beträchtlicher eigener Mittel. Sie haben sich seit ihrem Zusammenschluß um das Wachsen, den Ausbau und das Ansehen der Stadt große Verdienste erworben. Obwohl die Öffentlichkei von ihrem caritativen Wirken wenig erfuhr, haben die Vertrauten sich darüber selbst Rechenschaft gegeben und sorgfältig Buch geführt, wie sie als gute Kaufleute gewohnt waren. Diese Aufzeichnungen blieben durch die Jahrhunderte immer in der Verwahrung des gewählten Seniors der Vertrauten. 1980 können sie auf ein dreihundertjähriges Bestehen dieser Vereinigung zurückblicken. Die aus diesem Anlaß herausgegebene Gedenkschrift von Prof. Dr. Dr. h. c. Herbert Helbig ist zugleich ein Beitrag zur Wirtschafts-und Sozialgeschichte einer ehemals blühenden deutschen Handelsstadt. Inhaltsübersicht: Handschriftliche Präambel des ersten Portrait-Bandes der Gesellschaft „Die Vertrauten“, gegründet 1680 in Leipzig; I.1. Leipzig 1680-1730; 2. Die Gründung des Vertrauten Consortiums; 3. Das Kindtaufkränzchen; 4. Über die berufliche Tätigkeit der Vertrauten 1680-1730; II. 1. Leipzig im 18. Jahrhundert; 2. Das Kindtaufkränzchen 1730-1797; 3. Die Vertrauten und ihre Betätigung; III. 1. Leipzig im 19. Jahrhundert; 2. Das Consortium der Vertrauten und seine Sozialfürsorge; 3. Die Vertrauten und ihre Geschäfte; IV. 1. Leipzig 1900-1945; 2. Das Consortium der Vertrauten; 3. Die Vertrauten als wirtschaftliche Führungskräfte; V. Die Vertrauten zwischen den Kriegsjahren 1939-1945 und in der Nachkriegszeit 1945-1960; VI. In der Bundesrepublik Deutschland Die Vertrauten 1960-1980; Nachwort; Chronologisches Mitgliederverzeichnis der Vertrauten; Vertraute im Direktorium des Gewandhauses; die „Beamten“ der Vertrauten-Gesellschaft; Genealogische Familienverbindungen der Vertrauten; Abbildungsverzeichnis; Namenregister; Genealogische Stammtafel.