Transzendenz und Selbst
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Mit der Publikation der Vorlesungen Heideggers wird die Entwicklung des Philosophen in der kritischen Phase nach „Sein und Zeit“ in grundsätzlich neuer Weise durchsichtig. Auf dieser Grundlage wird hier gezeigt, daß Heideggers Denken damals nicht einfach durch eine „Kehre“ umschlägt, sondern in zwei Phasen verläuft. Die erste bis „Vom Wesen des Grundes“ (1929) ist vom Transzendenzmotiv und der Auseinandersetzung mit Kant und Hegel geprägt. Die Ausgewogenheit von Geworfenheit und Entwurf, Geschehens- und Tatkomponente des Daseins zersetzt sich. Der Gedanke des „Überstiegs“ gibt der aktiven Seite den Vorrang. Den Gegenschlag zu dieser Einseitigkeit bringt dann die zweite Phase: das nicht mehr transzendentale, sondern auf die „Schickung des Seins“ horchende Spätdenken Heideggers. Der synthetisch beide Denkweisen vermittelnden Daseinsanalytik von „Sein und Zeit“ folgt in Heideggers Entwicklung die Antithese zweier Phasen: der neu erschlossenen Transzendenzphase und des späteren seinsgeschichtlichen Denkens.