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"Historie" in Mittelalter und früher Neuzeit

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Der Begriff »Historie« gehört zu den zentralen Kulturbegriffen des Abendlandes. Die Untersuchung verfolgt die Spuren früher Auseinandersetzung mit dem lateinischen Wort »historia« im deutschen Sprachraum, dokumentiert die langsame Übernahme als Lehnwort und behandelt seine Rolle als terminus technicus in der spätmittelalterlich-frühneuzeitlichen Literatur, Kunst und Wissenschaft. Mit ihrem umfangreichen Material leistet die Arbeit einen Beitrag zur historischen Lexikographie und Lehnwortforschung; die Untersuchungen zu literaturhistorischen Zusammenhängen führen zu neuen Einsichten in die Entfaltung von Gattungen bzw. Gattungsnamen. Es wird untersucht, welche Bedeutung der Begriff »Historie« für die Theologiegeschichte (auch Liturgiegeschichte), Musikgeschichte und Wissenschaftsgeschichte hat. Seine Rolle in der Kunstgeschichte wird erstmals zusammenfassend aus den Quellen dargestellt. Für die Geschichtswissenschaft zeigt sich u. a., dass das Nachdenken über »Geschichte« in Mittelalter und früher Neuzeit zunächst immer ein Nachdenken über die literarische Gestaltung der Vergangenheit war, dass folglich das Wort »Historie« nicht das Geschehen, sondern die Überlieferungsträger bezeichnet. Die Arbeit reflektiert auch das Problem der Abgrenzung historiographischer Gattungen in Mittelalter und früher Neuzeit; sie ist ein Beitrag zu den Bestrebungen, über Begriffsgeschichte zu neuen Einsichten in historische, sozial- und geistesgeschichtliche Zusammenhänge zu gelangen. Quellen- und Literaturverzeichnis, Register.

Parameter

ISBN
9783873204102
Verlag
Koerner

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1984

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