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In der großzügig bebilderten Neuausgabe dieser Biographie hat Hans Wollschläger die Forschungsliteratur erneut kritisch gesichtet und ein Nachwort verfasst, in dem er auf seine vierzigjährige Arbeit am „Phänomen May“ zurückblickt. Bis Mitte der sechziger Jahre war Karl May nur als „Jugend- und Volksschriftsteller“ bekannt. Dies änderte sich 1965 mit Wollschlägers biographischer Pionierarbeit, die May's abenteuerliche Existenz in beeindruckender Detailfülle schildert. Wollschläger rekonstruiert direkt aus den Quellen den bizarren Lebensweg dieses Außenseiters, der wegen seines schwachen Realitätssinns immer wieder in konfliktreiche Situationen mit seiner sozialen Umwelt geriet, sei es mit skrupellosen Verlegern oder parteilicher Justiz und Publizistik. Der brillante Stil und die Sprachmächtigkeit Wollschlägers wurden selbst von Arno Schmidt gelobt, der die Biographie wegen der „ununterdrückbaren Fähigkeit des Verfassers zu eleganten Formulierungen“ empfahl. In ihrer Exaktheit und Zuverlässigkeit ist diese lange vergriffene „Gründungsurkunde der neueren Karl-May Forschung“ auch heute noch unerlässlich für alle, die sich ernsthaft mit May beschäftigen möchten.
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